
Ein Anschlag in Würzburg? Noch vor einigen Monaten ein nur schwer vorstellbares Szenario. Als der Terrorismusexperte Peter Neumann im Oktober 2014 in einem Interview mit dieser Redaktion sagt, Terroristen könnten sich im Prinzip jemanden in der Würzburger Innenstadt greifen und ihn enthaupten, hagelt es Kritik. „Panikmache“, werfen einige dem gebürtigen Würzburger vor. Dann kommt der 18. Juli 2016 und das Axt-Attentat in einem Regionalzug bei Heidingsfeld.
Vorhergesagt hat der 42-Jährige den Anschlag nicht. „Mit dem Satz habe ich damals die allgegenwärtige Terrorgefahr veranschaulichen wollen“, erklärt er in einem späteren Gespräch. Neumann hat es auch nicht nötig, frühere Aussagen später als Prognosen zu verkaufen, wenn sie zur Realität passen. Denn die Trefferquote des Professors ist auch so verblüffend hoch, wenn es um die Pläne von Terroristen geht. Schon vor „Charlie Hebdo“ warnte er vor „islamistischen Anschlägen kleiner Terrorgruppen“.