Der Rastafarianismus ist eine Heilserwartungsbewegung – und bei Heilserwartungen spielen, per Definition, sehr oft auch spannungsgeladene Beziehungen zu einer anderen Gruppe und der Wunsch nach Veränderung eine Rolle. Insofern kamen die niedersächsischen Rastafari am Freitagabend sehr schnell auf ihre Kosten: Die Beziehung zu der Gruppe aus Würzburg war von Anfang an spannungsgeladen, und bald schon wünschte sich die überwiegende Mehrheit der Menschen im Rasta Dome eine Veränderung, weil vom Sprungball weg, den Brendan Lane gegen seinen letztjährigen Mannschaftskollegen Devin Searcy gewann, die Gäste das Heft des Handelns in die Hand nahmen.
Spradley hatte seine Starting Five verändert: Anstelle des verletzten Vladimir Mihailovic durfte mal wieder Maurice Stuckey von Anfang an aufs Parkett. Der montenegrinische Nationalspieler laboriert an einer starken Wadenprellung. Seinen Einsatz hätte Spradley nur im äußersten Notfall gewagt, weil die Gefahr groß gewesen wäre, dass die Verletzung sich verschlimmert. Dieser Notfall trat am Freitagabend nicht ein. Denn die Würzburger schickten sich im ersten Viertel an, vieles besser zu machen als bei der schmerzlichen 81:86-Heimniederlage gegen Gießen.