Jüstel zeigt sich gegenüber der Redaktion verärgert, das der Bund der Vertriebenen in Würzburg wiederholt Repräsentanten „von Rechtsaußen“ aufbietet. Erika Steinbach polarisiere statt auszugleichen. Dabei müsse das Thema der Vertreibung differenziert, mit Ursache und Wirkung gesehen werden. Hierfür gebe es breites Repertoire an möglichen Rednern.
Jüstels Parteikollege Volkmar Halbleib dagegen hat für die Feier zugesagt. Der Ochsenfurter Landtagsabgeordnete und vertriebenenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion hält die Wahl Steinbachs für vertretbar. Ja, sagt er auf Anfrage, Steinbach habe häufig durch eigenes Zutun „extrem polarisiert“. Er selbst kritisiert Äußerungen von ihr wie zuletzt zur Zuwanderungspolitik. Andererseits habe sie sich Verdienste erworben, etwa bei der Gründung des Zentrums gegen Vertreibungen, gemeinsam mit dem früheren SPD-Politiker Peter Glotz.