
Verboten und verbreitet
Vor allem in Afrika und auf der arabischen Halbinsel, aber auch in Südostasien ist die weibliche Genitalverstümmelung verbreiteter „Brauch“. Er ist unter koptischen Christen, Juden und Anhängern von Naturreligionen zu finden, vor allem aber unter Muslimen. Und auch wenn in vielen afrikanischen Ländern die Verstümmelung offiziell verboten und Straftatbestand ist – da sind noch immer die 8000 Mädchen täglich. Die Hälfte der beschnitten-verstümmelten Frauen lebt in Ägypten, Äthiopien und Indonesien. In Somalia, Guinea und Dschibuti sind mehr als 90 Prozent der Frauen betroffen. Mit unvorstellbaren psychischen und körperlichen Folgen, lebenslang: Das Wasserlassen schmerzt und kann eine halbe Stunde dauern, die Monatsblutung zwei Wochen. Chronische Blasen- und Eileiterentzündungen, Unfruchtbarkeit, Qualen beim Geschlechtsverkehr, panische Angst vor einer Entbindung. Sind die Frauen verstümmelt, ist das Risiko, dass ihr Baby bei der Geburt stirbt, deutlich höher. Sind die Frauen pharaonisch vernäht, müssen sie in der Hochzeitsnacht aufgestoßen oder aufgeschnitten werden. Häufig verletzt der Ehemann dann mit Messer oder Schere Blase oder Darm.