Acht Schüler eines einheimischen Gymnasiums helfen im Rahmen eines Sozialpraktikums bei der Betreuung und beim Schieben der Rollstühle. „Unterwegs werden wir immer wieder von Passanten angesprochen,“ sagt Hiltrud Kempf. „Wildfremde Menschen halten Türen auf, wollen Näheres zu unserer Reise wissen und haben keine Berührungsängste, wenn Menschen im Rollstuhl mit im Speisesaal sitzen.“ Einmal lief der Reisegruppe zufällig Handball-Weltmeister Heiner Brand über den Weg. Der ehemalige Bundestrainer mit dem markanten Walross-Bart hatte keinerlei Starallüren, sondern stellte sich bereitwillig zum Foto mit den Senioren.
Die Pflegerin Kempf hat aber auch schon erlebt, wie alte Menschen im Hotel ausgegrenzt wurden, in einem separaten Raum frühstücken mussten, weil sich andere Gäste gestört fühlten von Dementen und Rollstuhlfahrern. Da kann die Frau mit dem strahlenden Lächeln knallhart werden: „Da muss man auch mal Kontra geben, wenn einer blöd quatscht.“