Margarethe Wendt, Inhaberin des Werkeltreffs in Kleinrinderfeld spricht ebenfalls von einer beruhigenden Wirkung des Tonens. Wendt: „Immer mehr junge Leute, besonders junge Mütter, kommen in die Werkstatt, um abzuschalten.“ Aber auch Männer jeder Altersklasse, vom Fließenleger, Medizinstudenten bis hin zum Lehrer, „werkeln“ bei ihr. Sie bietet schon seit fast vierzig Jahren Töpferkurse in ihrer offenen Werkstatt an, in die jeder ohne Vorkenntnisse kommen kann.
Töpfer-Trend zeigt sich auch im Fernsehen
„Aber ich bin doch gar nicht kreativ“, hört sie oft von Besuchern, die das erste Mal kommen. Wendt: „Am Ende verlassen sie die Werkstatt stolz wie Bolle mit ihrem Ergebnis.“ Viele haben das Töpfern negativ vom Handwerkunterricht zu Schulzeiten in Erinnerung, vermutet sie. Denn dort ginge der Einzelne oft unter.
Den Eindruck, dass Töpfern immer beliebter wird, hat auch Sabine Steinisch, Fachbereichsleiterin Kultur an der Volkshochschule Würzburg. Der Trend zum Selbermachen zeigt sich auch dort. Nicht nur die Töpferkurse, auch das Nähen sei wieder hip, berichtet Steinisch. Manche Töpferkurse sind restlos ausgebucht, so dass Zusatzkurse angeboten werden. An der VHS töpfern mehr Frauen als Männer, darunter alteingesessene Teilnehmer, die bereits seit vielen Jahren kommen, aber auch immer mehr Jüngere. Die VHS bietet regelmäßig Workshops und Kurse zum Töpfern und Tonen an.