Dagegen hänge ein alter „Kardinal Bea“ immer gesund am Baum, versichert sie. Oder auch der „Gewürzluiken“, ein alter Lagerapfel, habe noch nie Schorf gehabt. „Total gesund“ sei auch der „Rheinische Bohnapfel“, der ihrer Ansicht nach auf jede Streuobstwiese gehört. Dass zunehmend mehr Menschen allergisch gegen bestimmte Äpfel reagieren, könnte ebenfalls mit den Neuzüchtungen für den Intensivobstanbau zusammenhängen. Wie die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft erklärt, enthalten die säurereichen alten Streuobst-Äpfel viele Stoffe, die in den neuen Sorten nur in geringer Menge vorhanden sind, etwa Polyphenole. „Sie sind dafür verantwortlich, dass sich das Fruchtfleisch beim Schneiden braun verfärbt“, erklärt Petra Sandjohann. Aus optischen Gründen wurde das aber weggezüchtet. Und: Die Neuzüchtungen geben auch dem Trend nach süßeren Äpfeln nach.
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Streuobstwiesen: Kardinal Bea trifft Kaiser Wilhelm
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