Bei den Ermittlungen dreht es sich allerdings allein um den Verdacht der Steuerhinterziehung. Andere mögliche Tatvorwürfe - etwa Untreue oder die Bestechung von FIFA-Funktionären vor der Vergabe der WM - sind laut Niesen bereits verjährt. Schwere Steuerhinterziehung sei «das Einzige, was nach Einschätzung all der Fakten, die bisher auf dem Tisch lagen, noch nicht verjährt war», sagte die Anti-Korruptions-Expertin Sylvia Schenk von Transparency Deutschland.
Trotzdem fand das Einschreiten von Staatsanwaltschaft und Steuerfahndung ein überwiegend positives Echo. «Die staatlichen Ermittler haben den Zugriff zu allen Unterlagen beim DFB. Es ist der richtige Weg, Licht ins Dunkel zu bringen», sagte die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, Dagmar Freitag. Durch staatliche Ermittlungen bestehe jetzt eine echte Chance, die Sachlage zu klären, meinte die SPD-Politikerin. Im Sportausschuss steht die WM-Affäre an diesem Mittwoch ebenfalls auf der Tagesordnung. Mehr als eine Beratung des Themas wird dabei aber nicht herauskommen können. Sowohl Niersbach als auch der damalige Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) sind zu dieser Sitzung eingeladen worden. Beide haben abgesagt.