Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen konzentrieren sich allein auf die Rückzahlung der Dreyfus-Millionen im Jahr 2005. Wo genau das Geld am Ende hinfloss, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Das WM-Ok hatte sie zunächst als Beitrag für eine Eröffnungsgala getarnt und mit der Bitte an die FIFA überwiesen, das Geld sofort an den 2009 verstorbenen Franzosen weiterzuleiten.
Genau auf dieser falschen Deklarierung gründet sich nun der Verdacht der Steuerhinterziehung. «Den Beschuldigten wird vorgeworfen, im Rahmen ihrer damaligen Verantwortlichkeiten die Einreichung inhaltlich unrichtiger Steuererklärungen veranlasst und hierdurch Körperschafts- und Gewerbesteuern sowie Solidaritätszuschlag für das Jahr 2006 in erheblicher Höhe verkürzt zu haben», heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Durch die Tarnung als «Kostenbeteiligung an einem Kulturprogramm» habe das WM-Ok die 6,7 Millionen Euro «steuermindernd geltend gemacht». Da der Zahlung aber «tatsächlich ein anderer Zweck zugrunde lag», hätte sie nie als «abzugsfähige Betriebsausgabe» angegeben werden dürfen.