Zu den Durchsuchungen sagte die Frankfurter Oberstaatsanwältin Nadja Niesen der «Bild»-Zeitung: «Sollte sich der hinreichende Tatverdacht erhärten, kommt es zur Anklageerhebung. Dann landet der Fall vor Gericht.» Sollte es dann auch noch zu einer Verurteilung kommen, drohe den WM-Machern Niersbach, Zwanziger und Schmidt eine Haftstrafe «zwischen sechs Monaten und fünf Jahren».
Niersbach dürfte nach neusten Entwicklungen endgültig nicht mehr als DFB-Präsident zu halten sein. Das einzige OK-Mitglied, das noch heute ein wichtiges Amt zu verlieren hat, war schon vor der Steuerrazzia durch seine widersprüchlichen Aussagen zu der Affäre und durch sein miserables Krisenmanagement massiv in die Kritik geraten.
Niersbach äußerte sich am Dienstag nicht. Gegen Beckenbauer, die eigentliche Schlüsselfigur der gesamten Affäre, wurden zunächst keine Ermittlungen bekannt. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass Beckenbauer und sein enger Vertrauter Fedor Radmann in Österreich bzw. der Schweiz leben - und damit außerhalb des Zugriffsbereichs der Ermittler. Der DFB sagte der Staatsanwaltschaft in einer knappen Erklärung seine «vollumfängliche Unterstützung» bei den Ermittlungen zu.