Und so war es auch am Dienstag wieder nur der frühere Präsident Zwanziger, der von sich aus an die Öffentlichkeit ging.
«Trotz der damit vordergründig verbundenen Unannehmlichkeiten» begrüßte er zunächst die Tatsache, dass sich nun die Staatsanwaltschaft um die WM-Affäre kümmert. Denn er sei sich sicher, dass er «keine Konsequenzen zu befürchten» habe.
Gleichzeitig wurde das Schreiben Zwanzigers an den DFB bekannt, in dem er den Verband zur Prüfung möglicher Ansprüche gegen Beckenbauer aufforderte. Das Schreiben konnte die Deutsche Presse-Agentur einsehen. Nach den Darstellungen des DFB soll Beckenbauer 2002 in einem Vier-Augen-Gespräch mit dem inzwischen gesperrten FIFA-Präsidenten Joseph Blatter ausgehandelt haben, dass der Weltverband im Auftrag der deutschen WM-Macher umgerechnet 6,7 Millionen Euro von Louis-Dreyfus erhält. Ob dieses Geld der Bestechung von FIFA-Funktionären, der Unterstützung von Blatters Wahlkampf oder nur wie von Beckenbauer und Niersbach behauptet der Sicherung eines Organisationszuschusses diente, ist unklar.