Großer Favorit auf das Spitzenamt war lange Zeit Platini. Dies dürfte nun hinfällig sein, zumal er auch noch den notwendigen Integritätscheck bestehen muss. Fraglich ist auch, ob er überhaupt noch genügend Stimmen auf sich vereinigen könnte. Der englische Verband hatte bereits angekündigt, Platini nicht zu unterstützen.
Für DFB-Interimspräsident Reinhard Rauball kamen die Sperren «im Rahmen der Erwartungen». Der Austausch von Köpfen reiche aber nicht aus, sagte Rauball in einer DFB-Mitteilung. «Es geht darum, verloren gegangenes Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. Dies wird ohnehin Jahre dauern.»
Auch die UEFA wird einen neuen Präsidenten suchen müssen. Für die FIFA-Wahl hatte der Kontinentalverband bereits seinen Generalsekretär Gianni Infantino als Ersatzkandidaten aufgestellt. Noch will die UEFA aber nicht von ihrem Präsidenten abrücken: «Die UEFA unterstützt Michel Platinis Recht auf ein ordentliches Verfahren und die Möglichkeit, seinen Ruf wiederherzustellen», hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. Man sei «natürlich extrem enttäuscht» über die Entscheidung.