Auch Platini, der am 26. Februar 2016 auf dem FIFA-Kongress Thronfolger Blatters werden wollte, kündigte weitere Schritte an. Dieses Urteil sei schon vor Monaten geschrieben worden. «Es überrascht mich nicht», sagte der frühere französische Ausnahmefußballer und sprach von einer «Inszenierung» und einem «erbärmlichen Urteil», das zum Ziel gehabt habe, ihn aus dem Weltfußball zu beseitigen.
Blatter und Platini - einst eng verbunden und inzwischen längst zerstritten - sehen sich als Opfer der FIFA-Justiz. «Wir werden als Lügner hingestellt», schimpfte Blatter auf die Ethikkommission, die er einst selbst auf den Weg gebracht hatte: «Sie hat nicht das Recht, den FIFA-Präsidenten abzusetzen. Das darf nur der FIFA-Kongress.»
Es ist die Selbstwahrnehmung eines 79-Jährigen, die es wohl auch verbietet, eigene Fehler einzugestehen. Weder Blatter noch Platini sehen etwas Anrüchiges daran, dass im Jahr 2011 zwei Millionen Schweizer Franken für Honorartätigkeiten aus den Jahren 1998 bis 2002 den Besitzer wechselten.