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WÜRZBURG
Revolutioniert Gentechnik die Medizin?
Crispr-Cas9 macht Schlagzeilen. Biochemiker Jörg Vogel über Risiken und Chancen der neuen Technologie, mit der sich Gene steuern lassen.
Professor Jörg Vogel in seinem Büro im Institut für Molekulare Infektionsbiologie. Hinter seinem Schreibtisch hat er keine stark vergrößerte Aufnahme von Zellen unter dem Mikroskop hängen, sondern den Siebdruck einer Textildesignerin.
Foto: Thomas Obermeier | Professor Jörg Vogel in seinem Büro im Institut für Molekulare Infektionsbiologie. Hinter seinem Schreibtisch hat er keine stark vergrößerte Aufnahme von Zellen unter dem Mikroskop hängen, sondern den Siebdruck einer ...
Folker Quack
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:54 Uhr
Können Sie die große Skepsis gegenüber der Gentechnik in Deutschland nachvollziehen?

Vogel: Die Diskussion um die Gentechnik begleitet mich seit Beginn meines Biochemiestudiums vor 25 Jahren. Ich bemühe mich um einen Dialog mit den Kritikern. Viele der jetzigen Fragen sind nicht neu, oft haben sie weniger mit Gentechnik selbst als mit unserem generellen Umgang mit Krankheit oder unserer Umwelt zu tun. Deswegen sind sie natürlich nicht weniger wichtig. Ich will die Gentechnik auf keinen Fall verharmlosen, doch bei aller notwendigen Diskussion sollten wir im Hinterkopf behalten, dass diese seit Jahrzehnten betrieben wird. Und ohne dass es den oft vorhergesagten GAU gab.

Was wünschen Sie sich beim Umgang mit dem Thema Gentechnik?

Vogel: Dass die, die die Gentechnik ganz pauschal ablehnen, sich damit auseinandersetzen, welchen Nutzen sie uns bringt. In der Medizin sind mittlerweile rund ein Drittel der jährlich neu eingeführten Wirkstoffe gentechnischen Ursprungs. Viele wirkungsvolle Medikamente gegen Volkskrankheiten wie auch Krebs gäbe es ohne Gentechnik nicht. Nehmen Sie Insulin für die Behandlung von Diabetes: das wird seit 25 Jahren sicher, bezahlbar und in ausreichenden Mengen mittels gentechnisch veränderter Mikroorganismen hergestellt.

 
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