Aber ehrlich gesagt, mir reichen die 200. Die Reifen sind nicht besonders schwer und als Häuslebauer, der mit seiner Frau mehrere tausend Stunden auf dem Bau verbracht hat, bin ich ein bisschen was gewohnt. Anstrengend ist es trotzdem, denn man muss richtig hinlangen, wenn ein Reifen auf einen zurollt. Und der Lkw-Fahrer hat's eilig, es rollt und rollt und rollt.
Stapeln im Lager
Nach einer guten halben Stunde ist alles abgeladen, fein säuberlich nach Größen und Marken gestapelt, gezählt, der Lieferschein abgezeichnet. Werkstattleiter Ben Hill und seine Mitarbeiter Nickolas Valdivia sowie Seljat Jusufi weisen mir den Weg ins Allerheiligste, das Lager. Hier wird quasi ständig aufgeräumt, zart besaitete Gemüter würden sisyphoshafte Züge an diesen Arbeiten erkennen – kaum ist die Saison für Sommerreifen vorbei, beginnt die Saison für Winterreifen. Kaum sind von der einen Sorte fast alle verkauft, müssen die anderen schon wieder nach Größen, Profilen und Herstellern eingelagert werden. In jeder freien Minute sind die Mitarbeiter von Reifen Müller damit beschäftigt, in der Filiale aufzuräumen. „Wir verdienen unser Geld“, sagt Seljat lachend. Vor allem im Sommer, wenn das Arbeiten unter dem Blechdach der Halle bei 30 Grad Außentemperatur saunahafte Züge annimmt.