Pep Guardiola gebührt das Verdienst, Lahms immenses Spielverständnis auch im Zentrum des Geschehens genutzt zu haben. Als er 2013 nach München kam, erfand der katalanische Trainer Lahm im letzten Drittel von dessen Karriere noch einmal neu. „Er ist der intelligenteste Spieler, den ich kennengelernt habe“, sagte Guardiola über Lahm, dem das neue, abwechslungsreichere Aufgabengebiet sichtlich Spaß bereitete. Bundestrainer Joachim Löw machte sich den neuen Lahm gegen alle Diskussionen bei der WM 2014 im Mittelfeld zunutze. Erst ab dem Halbfinale gegen Brasilien machte Lahm Platz für den genesenen Bastian Schweinsteiger und kehrte auf die Rechtsverteidiger-Position zurück. Klaglos, im übrigen.
Nur ein Sieg in der Königsklasse zu wenig
Der Gewinn des Weltmeistertitels war der eine große Höhepunkt in Lahms Karriere, der Gewinn der Champions League ein Jahr zuvor der andere. Nicht nur nach seinem Geschmack war ein Titel in der Königsklasse für die Bayern in seiner Zeit zu wenig, auch wenn er häufig darauf hingewiesen hat, wie eng es in der Leistungsspitze nun mal zugehe. Viermal kam in den letzten acht Jahren das Aus für die Münchner im Halbfinale, nur in Lahms letzter Saison war gegen Real Madrid schon im Viertelfinale Schluss.