Es gab diese Szene vor wenigen Wochen im ARD-Studio, nach dem Halbfinal-Aus des FC Bayern München im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund. Philipp Lahm tauchte noch in Trikot und Stutzen auf zum Interview. Er wirkte klein und zerbrechlich dabei wie selten und es schien fast denkbar, dass er gleich losheulen würde.
Natürlich war Lahm körperlich erschöpft nach einem intensiven Spiel. Und ungewohnte, entscheidende Fehler hatte er auch gemacht. Es schien aber eher, als könne er die riesige Enttäuschung, das letzte Spiel seiner Karriere nun nicht in Berlin bestreiten zu können, gerade schwer verkraften.
Aber dann kam die erste Frage, und es war wie immer: Philipp Lahm funktionierte auf Knopfdruck. Diplomatische Antworten, freundlich-distanzierter Tonfall. Nichts verriet, wie es wirklich in ihm aussah. „Ich glaube, dass ich schon immer sehr sachlich und analytisch war. Emotionen schiebe ich eher beiseite“, sagte Lahm einmal dem „SZ-Magazin“.