Persönlich ging für Niersbach endgültig vieles von dem kaputt, was ihm immer wichtig war: seine Präsidentschaft, seine Reputation, auch seine Freundschaft zu Franz Beckenbauer. In der vergangenen Woche kamen dann auch noch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und die Durchsuchungen sogar bei ihm zu Hause in Dreieich hinzu. Trotzdem wird Niersbach seine Ämter in den Exekutivkomitees des Weltverbandes FIFA und der Europäischen Fußball-Union UEFA behalten. Dafür sprachen sich seine bisherigen Präsidiumskollegen beim DFB aus.
«Er hat eine sportpolitische Verantwortung zugunsten des deutschen Fußballs wahrgenommen. Dafür gebührt ihm eine Menge Respekt», meinte Rauball. Auch Bundestrainer Joachim Löw reagierte «sehr betroffen» auf den Rücktritt seines engen Vertrauten. Er sei «überrascht und sehr traurig», sagte er vor dem Teamhotel der deutschen Nationalmannschaft, die sich gerade in München auf ihre beiden Länderspiele gegen Frankreich und die Niederlande vorbereitet.