Die Affäre um die WM 2006 hat den bislang mächtigsten Mann des deutschen Fußballs sein Amt gekostet. Wolfgang Niersbach trat am Montag als DFB-Präsident zurück. Beendet ist dieser Skandal damit aber noch lange nicht.
Denn Niersbachs Nachfolger Reinhard Rauball und Rainer Koch deuteten in ihren Stellungnahmen an, dass es rund um die dubiosen Geldflüsse im Zusammenhang mit der Vergabe der WM neue Erkenntnisse gibt. «Wir müssen feststellen, dass die Kanzlei Freshfields eine Reihe von Punkten zu Tage gefördert hat, die weiterer Aufklärung bedürfen», sagte Koch mit Bezug auf die vom Deutschen Fußball-Bund selbst eingeschalteten Ermittler.
Die «Süddeutsche Zeitung» berichtete am Abend, dass bei diesen Ermittlungen ein Schriftstück gefunden worden sei, das den Verdacht des Stimmenkaufs vor der WM-Vergabe noch einmal erhärte. Dabei soll es sich unter Berufung auf mehrere DFB-«Insider» um den Entwurf eines Vertrages mit einem Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees handeln, das an der Abstimmung über diese Vergabe beteiligt war. Unterschrieben werden sollte der Vertrag noch vor der Entscheidung darüber, ob Deutschland oder Südafrika den Zuschlag erhält.