„Fünf Runden“, fordert Lukas. Trotz der Musik, die der Trainer über einen mitgebrachten Lautsprecher angestellt hat, hört man leises Stöhnen. Doch mit angezogener Handbremse ist hier niemand unterwegs. Weder bei dieser noch bei späteren Übungen. Das liegt an der Gruppendynamik, glaubt Lukas: „Mit anderen zu trainieren hilft bei der Motivation. Wenn man alleine zu Hause trainiert, ist der Schweinehund vielleicht größer und man zieht sein Training nicht richtig durch.“ Dabei fällt es mir relativ schnell schwer, auf die anderen zu achten – obwohl ich ja als Reporter hier bin und Beobachten meine Hauptaufgabe wäre. Doch je höher der Puls steigt, desto mehr ist man eben mit sich selbst beschäftigt. Und mein Puls ist da noch gar nicht am Limit angekommen.
Das ist beabsichtigt. Wir joggen auf die nächste Wiese, wo Lukas eine Tabata-Einheit vorgesehen hat. Bei dieser Trainingsmethode wechseln sich 20 Sekunden Belastung und zehn Sekunden Pause ab. Das regt den Stoffwechsel an und sorgt für einen hohen Nachbrenneffekt – vereinfacht ausgedrückt: Kalorienverbrauch auch nach dem Training. Für mich heißt das konkret: 20 Sekunden Sit-Ups, zehn Sekunden Pause, 20 Sekunden auf der Stelle springen, zehn Sekunden Pause. Insgesamt fünf Minuten lang.
„Wer Erfolg will, muss sich quälen können.“Paul Sacharow, „everfits“-Gründer
Irgendwann während dieser Tabata-Einheit muss sich mein Schweinehund getrollt und der Muskelkater angeschlichen haben. Als Lukas im Anschluss eine Sprintübung – „Schubkarren“-Rennen und Liegestütze inklusive – ankündigt, frage ich mich insgeheim, ob meine Beine das mitmachen, oder ich gleich eine Bauchlandung auf den Mainwiesen hinlege. „Zusammenbrechen wird bei uns niemand“, wird mir Lukas später eine entsprechende Frage beantworten. Bei den Übungen können die Teilnehmer schließlich ihr eigenes Tempo gehen. „Aber eine Teilnehmerin hat mir heute gesagt, nach dem letzten Training habe sie fünf Tage Muskelkater gehabt.“ Nach einigen Einheiten werde das aber besser, verspricht er.
Zum Abschluss gibt es noch eine Rückenschule und das „Cool-down“. Im Wesentlichen Dehn- und Streckübungen mit Fokus auf der Rückenmuskulatur, die den Puls wieder nach unten bringen. Dann ist es geschafft. Jedenfalls für heute. Denn wer Trainingseffekte sehen will, muss regelmäßig kommen. Auch im Winter: Trainiert wird bei „everfits“ ganzjährig im Freien. „Wir machen kein Zehn-Wochen-Programm, nach dem dann Schluss ist“, sagt „everfits“-Gründer Paul Sacharow.