Was da verbesserungsfähig ist, wollten Praktiker jetzt wissen. Doch dazu gab es keine wissenschaftliche Untersuchung. Selbst von den Attentaten von Paris und Brüssel gibt es nur Beschreibungen, die zeigen, wo Schwachpunkte waren und Verbesserungen notwendig wären – aber keine systematische Durchleuchtung. „Wir hatten in Würzburg einen traurigen Anlass, aber die Analyse hat uns sehr vorangebracht“, sagt Professor Georg Ertl, Ärztlicher Direktor der Unikliniken. „Was wir gemacht haben, klingt zunächst furchtbar theoretisch, ist aber in der Praxis sehr wichtig“, erklärt Uwe Kinstle von der Johanniter-Unfallhilfe, einer der Väter der „Würzburger Checkliste“.
Er nennt Beispiele: „Das beginnt bei der Information der anfahrenden Rettungsfahrzeuge zu einem speziellen Einsatzort: Kennen und verwenden Retter und Polizei im Funk die gleichen Begriffe – oder sprechen die einen nur von einem Einsatz, die anderen von einem gefährlichen Einsatz? Dürfen sie in den Gefahrenbereich einfahren oder sollen sie sich zunächst an einem sicheren Ort sammeln?“ Leitender Polizeidirektor Johannes Hemm nennt weitere wichtige Aspekte: