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WÜRZBURG/SCHWEINFURT
Mindestlohn bleibt umstritten
Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:56 Uhr

Selten waren 8,50 Euro so umstritten. Steigende Preise, sterbende Unternehmen, sicherlich Jobverluste – Ökonomen und Experten sahen vor Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes am 1. Januar 2015 schwarz. Nun gilt die Lohnuntergrenze in Deutschland seit knapp einem Jahr. Die Bilanz von Gewerkschaften und Wirtschaft geht weit auseinander.

Alle Schwarzmaler auf Arbeitgeberseite hätten sich geirrt, sagt Frank Firsching, Geschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) für die Region Unterfranken. Seine Liste der positiven Mindestlohn-Folgen ist lang: neue Stellen, weniger Insolvenzen, verbesserte Kaufkraft unterer Einkommensschichten. Zudem seien heute weniger Mini- und Midijobs als vor einem Jahr registriert – ein Indiz für die Umwandlung in reguläre Teilzeitbeschäftigungen.

Das allerdings sieht die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) ganz anders. Für Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt sind bundesweit rund 200 000 weniger Minijobs seit Anfang des Jahres eine „sichtbare negative Auswirkung“ des Mindestlohnes. Eine weitere: Viele Unternehmen könnten keine freiwilligen Praktika mehr für über drei Monate anbieten. Und das sei vermutlich noch nicht alles, manche Folgen würden erst später sichtbar.

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