
Gerdts: Mikroplastik ist definiert, alles was kleiner ist als fünf Millimeter – ohne Grenze nach unten. Warum ausgerechnet fünf Millimeter? Man musste dem Ding halt einen Namen geben. Fünf Millimeter große Teilchen können Sie durch Form und Farbe noch sehen. Wir forschen zu den Partikeln, die man mit bloßem Auge nicht mehr als Plastik erkennen kann. Man unterscheidet zwischen primärem und sekundärem Mikroplastik. Das erste finden Sie in dieser Größe in Kosmetik oder in Sandstrahlgeräten oder bei Produktionspellets. Das sekundäre Plastik war irgendwann mal größer – sei es als Tüte oder als Becher. Das ist letztlich der Abrieb unserer gesamten Zivilisation. Wir sind von Kohlenstoff umgeben, der sich abreibt. Deshalb sehen wir neben Polyethylen wahnsinnig viele andere Polymere in der Umwelt, die gar nichts mit Verpackung zu tun haben.
Ihr Vortrag in Würzburg ist überschrieben mit der Frage: Hype oder Gefahr? Für Sie wird das wohl eine rhetorische Frage sein, oder?