
Gerdts: Wir nutzen Hightech-Analysegeräte, die genau erkennen, aus welchen Substanzen ein Partikel besteht. Ein Gerät zum Beispiel beleuchtet Mikropartikel mit Infrarotlicht. Je nach Inhaltsstoffen absorbieren und reflektieren die Teilchen unterschiedliche Wellenlängen, so dass jede Substanz quasi am optischen Fingerabdruck bestimmt werden kann. Wir können dann sagen, ob ein Krümelchen aus Polypropylen, Polyethylen oder aus einer Mischung mehrerer Kunststoffe besteht.
Was wünscht sich der Wissenschaftler – außer Geld für die Forschung?
Gerdts: Dass unsere Arbeit bei den Verbrauchern zu einem Umdenken führt, zu einem vernünftigen Umgang mit Ressourcen. Stoffbeutel statt Plastiktüte. Man kann kleine Dinge ändern, da hat der Verbraucher eine Menge Macht, die Industrie zum Umdenken zu bewegen.
Mikroplastik im Vortrag: „Meere und Ozeane“ ist das Motto des Wissenschaftsjahres 2017 des Bundesforschungsministeriums. Die Stadt Würzburg lädt in diesem Rahmen am Dienstag, 20. Juni, zu Ausstellung und Vortrag ins Rathaus. Ab 18 Uhr beantwortet die Umweltstation Fragen zum Plastikmüll. Um 19 Uhr spricht Dr. Gunnar Gerdts von der Biologischen Anstalt Helgoland dann anschaulich über „Mikroplastik im Meer – Gefahr für Umwelt oder Hype?“ Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht nötig.
Infos: www.wuerzburg.de/wirtschaft-wissenschaft

