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WÜRZBURG
Mikroplastikforscher Gunnar Gerdts über den Müll im Meer
Forscher sind Mini-Teilchen aus Plastik auf der Spur       -  Dr. Gunnar Gerdts in seinem Labor auf Helgoland.
Foto: Maria Berentzen (dpa) | Dr. Gunnar Gerdts in seinem Labor auf Helgoland.
Alice Natter
 |  aktualisiert: 27.04.2023 04:22 Uhr

Gerdts: Das liegt ganz stark an Meinungsbildung. In den 50er Jahren wurde, besonders in den USA, Plastik gerade damit beworben: Benutze es einmal und schmeiße es dann weg. Plastik an sich hat damit keinen Wert bekommen. Meine Oma hat Plastiktüten noch ausgewaschen, zum Trocknen aufgehängt und dann wiederbenutzt. Damals war Plastik noch eine ganz wertvolle Angelegenheit, die man auch so wahrgenommen und um die man sich selber gekümmert hat. Wenn Sie heute im Supermarkt den Käse eingeschweißt in Plastik mitnehmen, nehmen Sie das gar nicht mehr wahr – außer in dem Moment, in dem Sie die Packung nicht aufbekommen.

Die Plastiktüte kostet inzwischen wieder ein paar Cent. Was ist die Krux am Plastik-Recycling?

Gerdts: Es gibt wahnsinnig viele Compound-Materialien, Verbundstoffe. Schauen Sie sich Ihren Joghurtbecher mal an. Oder nehmen Sie die Tetrapackungen. Das ist ja nicht ein Kunststoff, da werden zig Materialien zusammengeklebt. Das auseinanderzudröseln ist schon ein erheblicher Anspruch. Es wäre hilfreich, wenn man in der Industrie Normen setzte und die Verbundmaterialien begrenzte. Intelligenter Umgang mit Verpackungen, der Recycling einfacher macht, tut not. Sonst landen die Stoffe weiterhin in der „thermischen Verwertung“, wie man so schön sagt.

 
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