Die stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, äußerte ebenfalls Bedenken – insbesondere in Hinblick auf die CSU: In Bayern habe man nicht gemerkt, dass „Flüchtlinge auch eine Chance bedeuten“, erklärte Strack-Zimmermann. „Da gibt es auch keine Obergrenze. Das ist eine menschliche Tragödie“, so die stellvertretende FDP-Vorsitzende weiter. Für sie sei daher Merkels „Wir schaffen das“ eine Haltungsfrage.
Der FDP und ihrem Nachwuchs bescheinigte Konstantin Kuhle in dieser Frage jedoch eine unklare Positionierung. Ihr neues Leitbild von Chancen, Mut und Optimismus dürfe „nicht nur für Start-ups gelten“, sondern auch für Flüchtlinge, so der Juli-Vorsitzende. Den Vorschlag von FDP-Parteichef Christian Lindner, Kriegsflüchtlingen lediglich eine Duldung auszusprechen, kritisierte der Vorsitzende der Jungen Liberalen. Kuhle schlug vor, die Mittel aus dem Betreuungsgeld direkt in die Bewältigung der Krise zu investieren und Hürden in den Arbeitsmarkt – wie den Mindestlohn – für Flüchtlinge abzubauen. Zudem sollten die Anstrengungen von Zuwanderern, die sich integrieren wollen, von den Behörden bei Bleibeentscheidungen berücksichtigt werden.