Der Rauswurf in die außerparlamentarische Opposition war für die FDP ein schwerer Gang. Seit 1949 war die Partei im Bundestag vertreten, trug von allen Parteien in Deutschland die längste Regierungsverantwortung. Mit neuem Logo und Optimismus präsentierten sich die Jungen Liberalen (Julis) jedoch auf ihrem Bundeskongress, der nach 1991 nun zum zweiten Mal in Würzburg stattfand. Rund 300 Delegierte und Gäste fanden sich in der s.Oliver-Arena zusammen, um die FDP-Jugend in Sachen Flüchtlingspolitik und innerer Sicherheit neu zu positionieren. Dabei forderte die liberale Jugend ein Einwanderungsgesetz und warnte vor einem gefährlichen Klima durch AfD und Pegida. Beim Thema innerer Sicherheit positionierten sich die Liberalen gegen die Vorratsdatenspeicherung und für eine stärkere Kontrolle von Geheimdiensten.
Freiheit, Chancen und Mut sind für den Bundesvorsitzenden der Jungen Liberalen, Konstantin Kuhle, die entscheidenden Begriffe, um das neue Leitbild der FDP zu beschreiben. Von „unzähligen Fehlern“ sprach er im Zusammenhang mit der Wahlniederlage vor zwei Jahren. Insbesondere der Negativwahlkampf gegen die Grünen, nicht umgesetzte Steuerversprechen und fehlender Optimismus sind für ihn die wesentlichen Ursachen für das Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag.