Nur bis zum 2:2 im ersten Satz sahen sie ein ausgeglichenes Match. Federer wirkte zu Beginn leicht angespannt. Als er seinen ersten Spielball zum 1:1 hatte, unterlief ihm ein Doppelfehler. Den Punktgewinn zum 2:2 zelebrierte er mit einem lauten „Komm jetzt” und riss die Zuschauer wenig später mit einem spektakulären Ballwechsel mit Netzangriff erstmals von den Sitzen.
Im Gegensatz zum verregneten Vortag, als Muguruza unter dem geschlossenen Dach des Centre Courts die fünfmalige Wimbledonsiegerin Venus Williams aus den USA mit einem 7:5, 6:0 deklassierte, schob sich während des Herren-Finals immer mal wieder die Sonne durch die Wolken.
Zum 3:2 nahm Federer seinem 1,98 Meter großen Gegenüber den Aufschlag ab und sicherte sich nach 36 Minuten den ersten Satz. Zu Beginn des zweiten Durchgangs verdunkelte sich plötzlich die Stimmung bei Cilic. Er verlor sein Service zum 0:2 und musste sich beim Stand von 0:3 behandeln lassen. Der 28-Jährige vergrub sein Gesicht im Handtuch und kämpfte erfolglos gegen die Tränen an. „Du bist ein Held”, sagte Federer später bei der Siegerehrung auf dem Centre Court.