Was uns aufregt, ist anderswo schon lange normal
Im Jahr 2015 beschäftigten sich die Deutschen mit keinem Thema so intensiv wie mit den weltweiten Fluchtbewegungen. In der Stadtbücherei berichtete Hedemann, dass das manchen seiner im Ausland lebenden Weltreporter-Kollegen überraschte. Denn für einige Länder, darunter die ärmsten der Welt, gehören Flüchtlinge längst zum Alltag, weil sie schon seit Jahren Hunderttausenden Schutz gewähren..
Laut UNHCR, dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen, sind über 65 Millionen Menschen auf der Flucht. Nur ein Bruchteil kommt in Europa an. Die meisten flüchten sich in andere Landesteile oder in Nachbarländer. Uganda zum Beispiel hat im vergangenen Jahr 800.000 Geflüchtete aus dem Südsudan aufgenommen.
Die schlimmste Entscheidung im Leben der Ameena Abdulrahman
Mit Hedemann war die Syrerin Ameena Abdulrahman in die Stadtbücherei gekommen. Er hatte auch sie auf Kos kennengelernt. Sie hatte die Überfahrt unbeschadet überstanden, mit ihren Kindern Rinad und Reemas. Der glücklichste Moment ihres Lebens, erzählte sie, war die Landung auf Kos.