Schuster: Es ist in Deutschland schon überraschend. Im Wissen um die Geschichte hätte man erwarten können, dass die Bevölkerung besonders sensibel ist. Auf der anderen Seite werden seit Jahren immer wieder Studien veröffentlicht, laut denen 20 Prozent der Bevölkerung Vorurteile gegenüber Minderheiten, gegenüber Fremden haben. Da kann man sich dann schon vorstellen, dass eine solche Partei Wähler findet.
Schuster: Ich denke, dass es notwendig ist, die Sorgen der Menschen, die zum Teil auch berechtigten Nöte ernst zu nehmen und darauf zu reagieren. Wenn nicht bei mir, aber doch bei einem Teil der Bevölkerung die Sorge vor einer Überfremdung besteht, dann muss man daran arbeiten. Zum einen den Menschen hier erklären, warum sie keine Sorge haben müssen. Zum anderen muss die Politik aber auch alles dafür tun, damit diejenigen, die in unser Land gekommen sind, möglichst rasch und gut in unsere Gesellschaft integriert werden.