
Ein 18-Jähriger, der Würzburger Jura- und Philosophiestudent Richard Rosenburg, hat das im Herbst 1914 erlebt. Auch er war in Fournes-en-Weppes und Fromelles eingesetzt – doch im Gegensatz zu Hitler nicht in einer warmen Unterkunft mit Ofen und bayerischem Bier weit hinter der Front. Am 17. November 1914 beschreibt Rosenburg eine Nacht im Graben in seinem Tagebuch: „Es war eine scheußliche Nacht, Regen, Nässe, Dreck und Kälte. Der Dreck! Was man anfasst, Dreck. An den Fingern klebt er, der Rock und die Hose sind eine dicke Kruste. Tornister, Brotbeutel, was man anfasst wird Dreck. Die ganze Atmosphäre wie dreckgeschwängert.“
Dennoch: Der 18-Jährige will unbedingt hier sein, hier, wo es ungemütlich und gefährlich ist, wo er sich im Kampf Mann gegen Mann beweisen kann. Völlig schockiert ist er deshalb, als am 2. November 1914 in Fromelles ein Unteroffizier andeutet, dass er hinter die Front abkommandiert werden könnte. Die Worte „lagen mir wie lähmendes Gift in den Gliedern“, steht in seinem Tagebuch. „Hinter die Front auf 'Drückposten?, während feindliche Granaten meine treuen Brüder zerreißen! Mir unmöglich vorzustellen!“ Als er wider Erwarten doch an der Front bleiben darf, freut er sich.