Cabdigani Ismaacil will Handwerker werden. „Im Bau oder vielleicht Tischler.“ Der 21-Jährige aus Somalia probiert jetzt durch Praktika aus, wo seine Talente liegen. Nächstes Jahr will der Schüler der Franz-Oberthür-Schule eine Lehre anfangen.
„Wir brauchen junge Menschen, die sich für das Handwerk begeistern“, sagt Josef Hofmann. Vielen Meistern fehlten Lehrlinge und Gesellen. Der FWG-Stadtrat, Inhaber eines Steinmetzbetriebs und Kreishandwerksmeister, hat deshalb seine Kollegen gefragt, ob sie die Chance nutzen und Flüchtlinge ausbilden, qualifizieren oder als Helfer beschäftigen würden. 89 Betriebe in Würzburg und Umgebung haben einen Bedarf für 281 Menschen gemeldet. 219 werden als Auszubildende oder Fachleute gebraucht.
„Das ist doch ein deutliches Signal“, bewertet Hofmann diese „enorme Zahl“. Und nicht nur das Handwerk profitiere, wenn es seinen Beitrag zur Bewältigung der Flüchtlingskrise leiste: Flüchtlinge gewinnen mit einer Arbeit Sprachkenntnisse, Kontakte und Motivation sowie „eine Perspektive für eine solide Existenz ohne Sozialtransfer“.