Gumbrecht: Sie meinen Stephen Bannon? Man kann sich bei Trump eigentlich überhaupt nicht vorstellen, dass er je irgendjemandem zuhört. Bannon hat sicher, im Gegensatz zu seinem Chef, eine kohärente und ziemlich schauerliche Ideologie. Die hat sich in der Inaugurationsrede, die ja von IHM geschrieben war, abgezeichnet. Vizepräsident Mike Pence ist offenbar auf dieser Linie, die beiden halte ich für die gefährlichsten neuen Einwohner des Weißen Hauses. Meine Hoffnung nach dem Auftritt im Repräsentantenhaus und Senat war die Hoffnung, dass es ein Symptom für interne Spannungen gewesen sein könnte, wenn Trump sich diese Rede nicht hat von Bannon hat schreiben lassen. Vielleicht sagt Bannon, Du kannst nicht jeden Morgen twittern was Du willst, das muss auf Linie sein. Und Trump wird ungeduldig, denkt, der will mir den Mund verbieten, feuert Bannon irgendwann. Das wäre schon wieder so eine phantasievolle Zukunftshoffnung.
WÜRZBURG
Gumbrecht über Trump: „Selbst das Positive ist nur zufällig“
Gespräch über Donald Trump: Hans Ulrich Gumbrecht, gebürtiger Würzburger und Literaturwissenschaftler in Stanford, hat sich vorgenommen, den US-Präsidenten genau zu beobachten. Sein erstes Fazit: „Chaotisch“.
Was ist mit den Leuten in der zweiten Reihe? Bei den „Beratern“, wenn sich Trump denn beraten lässt?
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