
Vogel: Die Debatte hat sich geändert. Das betrifft zum Glück nicht unser Projekt. Die Unterstützung ist weiterhin stark und nachhaltig. Dass in der gesamten Gesellschaft der Gedanke, den Flüchtlingen zu helfen, an die Seite gedrängt wird, finde ich bedauerlich. Es ist eine humanitäre Aufgabe, Menschen in Not zu helfen. Daran ändert sich nichts, daran darf sich auch nichts ändern. Klar, wir können nicht jedem auf der Welt helfen, aber wir sollten nach wie vor das tun, was nötig ist.
Vogel: Es gibt schon solche Bemerkungen. Aber wenn ich die Leute frage, ob sie die Flüchtlinge ertrinken lassen würden, sind sie meist still. Es ist eine ganz konkrete Aufgabe, Menschen vor dem Tode zu retten. Würden wir die Menschen nicht retten, sind sie aufgrund unseres Nichthandelns zum Tode verurteilt. Das ist unterlassene Hilfeleistung. Da machen wir uns im Straßenverkehr schuldig und genauso schuldig machen wir uns im Mittelmeer.