Da die Werkstatt nicht mehr zu benutzen war, mussten die Lehrlinge nach Rimpar marschieren und in einer Scheune schlafen. Unterricht erhielten sie dort nicht mehr, doch die Illusion eines Fortbestehens der Berufsschule wurde aufrechterhalten. Tagsüber holten die Jungen mit einem Plattenwagen ihre Betten und die Drehbänke aus Würzburg.
Bei einem dieser Besuche auf dem Fliegerhorst erlebte Erich Weiß, dass den nationalsozialistischen Behörden schon vor der Ankunft der amerikanischen Truppen die Kontrolle entglitt: „Wir erfuhren, dass die Kleiderkammer offen war und die Würzburger alles davontrugen. Da sind wir natürlich hin und ich habe mir einen Fliegermantel genommen, einen Ausgehmantel aus Stoff, ein wenig auf Taille geschnitten.“
An jedem Morgen war Appell in Rimpar. Erich Weiß: „Da hat immer mal wieder einer gefehlt. Da die Front immer näher rückte, setzten sich einige Lehrlinge in der Nacht ab, um ihre Heimatorte zu erreichen. In der letzten Märzwoche tat ich das Gleiche. Ich schnürte meine wenigen Habseligkeiten zu einem festen Bündel zusammen und versteckte mein Fahrrad nach Einbruch der Dunkelheit außerhalb der Scheune in einem Gebüsch in der Nähe des Bachs.“