Mit dem großen weißen Blumenstrauß in der Hand stand Reinhard Grindel auf dem Podium und strahlte glücklich über seine reibungslose Wiederwahl zum Chef des Deutschen Fußball-Bundes.
Die langen Schatten des WM-Skandals um den mit keinem Wort erwähnten Franz Beckenbauer und den von den Delegierten abgestraften Vorgänger Wolfgang Niersbach verfolgten den selbst ernannten Erneuerer aber auch bei seiner einstimmigen Bestätigung im Amt. „Das ist ein großer Rückenwind für die Aufgaben der kommenden drei Jahre. Es ist schön, dass man jetzt ein richtiger Präsident ist”, sagte Grindel vor den 258 Delegierten des DFB-Bundestages in der Erfurter Messehalle.
Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete führt den DFB seit dem 15. April 2016, als er zum Nachfolger des durch die WM-Mauscheleien belasteten Niersbach gekürt wurde. Nun kann Grindel bis 2019 die Geschäfte führen - gemeinsam mit dem ebenfalls wiedergewählten Präsidium, das nahezu komplett unter Niersbach arbeitete. Grindels Vorgänger wurde für seine letzte Amtszeit vom Bundestag nicht entlastet, eine juristische Notwendigkeit mit Symbolcharakter.