
Kreppel: Ich hab's leichter, mein Vater ist Nürnberger, ich bin ein halber Franke. Meine Eltern waren beide Opernsänger, meine Mutter ist Düsseldorferin, mein Vater Nürnberger, hatte eine Weltkarriere und war die letzten 20 Jahre an der Staatsoper in Wien fest und parallel in Berlin. Ich war vor Schweinfurt 16 Jahre im Hochschwarzwald, das ist immer noch Heimat, völlig anders als hier. Franken ist auf jeden Fall auch ein Stück Heimat. Ich mag, dass der Franke auf den ersten Blick ein bisschen schroff ist, nicht viel redet, das berühmte „Passt scho'“. Wenn man ihn dann näher kennt, ist es ganz eng und man kann sich hundertprozentig verlassen. Ich habe hier Freunde gefunden, bei denen das so ist. Ich kenne Schweinfurt auch noch aus den 1980er Jahren und was aus der Stadt gemacht wurde, ist fantastisch. In der Theaterwelt sagt man ja immer, nach sieben, acht Jahren soll man gehen, um dem Haus eine Entwicklung zu ermöglichen. Hier ist es ein Phänomen, dass auch meine Vorgänger so lange hier waren. Ich dachte auch schon ans Weggehen, aber durch das Kulturamt werde ich es mir sehr gut überlegen, ob ich irgendwann einmal etwas anderes mache.