
Kreppel: Theater sollte nie eine Insel sein. Ich sage immer: Mitten in der Stadt, für die Stadt, für die Region und darüber hinaus. Aber für die Stadt, das ist die Nummer eins. Es gibt auch Gegenbewegungen, die sagen, vergesst die analoge Welt nicht. Deswegen legen wir auch noch das Spielplanbuch mit einer Auflage von 12 000 Stück auf. Heute gibt es oft fast keine Inszenierung mehr, wo es keine Videoeinspielung gibt, wo Beamer gebraucht werden. Ich weiß nicht, ob es den Einzug der digitalen Welt so braucht, wenn es gekünstelt wirkt. Das Theater wird nicht untergehen, es wird Bestand haben.
Kreppel: Ich habe eine Liste an Stücken, die ich unbedingt machen will. Und das stand ganz oben. Ich habe von Schirach ein paar Bücher gelesen und „Terror“ stellt mehrere Fragen. Wie weit darf man gehen, um einen Terroranschlag zu verhindern? Die Geschichte geht so: Ein Luftwaffen-Pilot schießt einen entführten Airbus mit 164 Passagieren ab, der in die mit 70 000 besetzte Allianzarena in München gelenkt werden soll.