
Ein Mainschiff hat im Durchschnitt nicht einmal eine Stunde freie Fahrt, ehe es wieder in eine Schleuse hineinzirkeln muss. Gerade mal zwölf Meter ist eine Schleusenkammer breit. Bei einem Schiff mit mehr als 11,40 Metern Breite bleiben daher links und rechts nur noch 30 Zentimeter „Luft“ bis zur Schleusenwand.
Der Main hat früher völlig anders ausgesehen und war noch wesentlich flacher. Dass man ihn durchwaten konnte, darauf deuten Ortsnamen wie Schweinfurt, Ochsenfurt oder Lengfurt hin. Als Furt bezeichnet man eine Untiefe in einem Bach- oder Flusslauf, an der das Gewässer zu Fuß oder mit Fahrzeugen durchquert werden kann. Auch verlief das Flussbett weniger geradlinig. Beispielsweise liegen die Würzburger Rudervereine an einem Altwasser des Mains.
Mitte des 19. Jahrhunderts fand die sogenannte Mittelwasserkorrektion statt. Es wurden vom Ufer aus Mauern quer in den Main hineingebaut. Oft wurden an deren Kopf auch noch T-förmig Längsmauern errichtet, genannt Parallelwerke. So entstanden zwischen diesen Mauern die sogenannten Buhnen. Der so in der Mitte konzentrierte Flusslauf sollte eine durchgehende Tiefe von mindestens 90 Zentimetern bieten.