
Dann führt er die Gäste zur Rückert-Pforte, dem Eingang zum Amtmannshaus. Über der Pforte das Wappen der Truchsess von Wetzhausen, deren damaliges Wasserschloss dem Amtshaus gegenüber lag. Geht man die Stufen nach oben, steht man im Rückertgarten. Er ist geschmückt mit Stelen, auf denen Verse aus Rückertgedichten zu lesen sind. Jahrzehntelang gingen hier die Kindergarten- und Grundschulkinder vorbei und die Mitglieder des Rückert-Arbeitskreises hofften, bei diesen Kindheitserinnerungen an den berühmten Sohn der Gemeinde grundzulegen. „Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen, die beim Irrtum verharren, das sind die Narren“, steht da beispielsweise zu lesen.
Weisen ganz anderer Art gibt es dann an der Pforte. Kebschull spielt eine Vertonung des Gedichts „Aus der Jugendzeit“ vor. Noch vor einem Jahr endeten die Führungen an dieser Pforte, erzählt Derleder. Jetzt aber würden sie gekrönt durch einen Besuch des Rückert-Poetikums. Hier lernen die Besucher das Bauerndorf Oberlauringen kennen, erleben Rückert als politischen Menschen, der in seinen geharnischten Sonetten gegen Napoleon wettert, ebenso wie den Familienmenschen, den Poeten und Gelehrten.