
Lausbubenjahre in Oberlaurinen verlebt
1792 wurde der Vater Johann Adam Rückert als Rentbeamter nach Oberlauringen versetzt. Rückert landet in einer neuen Welt. In seinem Werk „Des Dorfamtmannsohnes Kinderjahre“ erinnert Rückert später, 41-jährig, an diese Zeit. Vor allem mit seinem Bruder Heinrich verlebt er hier naturverbundene Lausbubenjahre, spielt Streiche, rauft sich mit anderen Buben: eben ein ganz normales Kinderleben auf dem Land. Wobei die beiden gerne die Rolle der Anführer übernahmen. Drei Schwestern bekommt Rückert in dieser Zeit, alle drei starben noch als Kinder. Vier seiner Geschwister und die Großmutter sind auf dem Friedhof in Oberlauringen begraben.
Die alte Schule ist heute Rückert-Herberge, auch Rückert selbst hat sie besucht, es herrschte schon damals Schulpflicht, erzählt Derleder. Weit mehr in Erinnerung geblieben ist dem späteren Dichter aber die Winterschule, von der er später in einem Gedicht erzählt: „Der Pfarrherr auf dem Polsterstuhle, die Pelzmütz‘ überm Ohr“, öffnete dem jungen Friedrich „der Weisheit Tor“.