Das Cover bebildert diese Geschichte mit einer jungen Frau in blühender Jugendfrische, die ein Skelett umfasst. Es geht darin um die Unsterblichkeit. Ausgehend von der Biologie und der Physik geht es darin aber auch um die eigentlichen Fragen des Lebens: die Philosophie. Sie werfen Fragen der Ethik auf – was ist möglich und ist es gut, all das zu tun, was möglich ist. Was hat Sie zu diesem Thema gebracht?
Dorn: Ich glaube, dass wir an einer Schwelle stehen. Zwar strebt die Menschheit seit Beginn des Zivilisationsprozesses danach, sich aus den Fängen des Schicksals zu befreien, gegen die Widrigkeiten der Natur zu immunisieren, doch hat sich der medizinisch-technologische Fortschritt in den letzten Jahrzehnten auf nachgerade unheimliche Weise beschleunigt. Was bedeutet es für das Humanum, das Menschliche, sollte es der Wissenschaft eines Tages gelingen, Wesen zu schaffen, die keiner Krankheit, keiner Sterblichkeit mehr unterworfen sind? Der Schritt, die genetische Ausstattung eines Menschen vor seiner Geburt zu manipulieren, steht durch die Entdeckung des sogenannten „genome editing“ unmittelbar bevor.