Mein Ideal: Darauf zu lauschen, wohin es mich zieht, und dann den Mut zu haben, diesem verlockenden Klang tatsächlich zu folgen – auch wenn das bisweilen einen schmerzlichen Bruch mit dem Bisherigen bedeutet. Zu meinem Glück gab es immer etwas in meinem Leben, das mich mit großer Leidenschaft erfüllt hat, das ich unbedingt und mit aller Macht tun wollte: Zunächst war es das Singen, später wurde es das Schreiben.
In dem grandiosen Drehbuch zu dem Film „Männertreu“ lassen Sie Ihren Protagonisten Georg Sahl Immanuel Kant zitieren: „Ich kann, weil ich will, was ich muss.“ Ein ehrgeiziger Mann motiviert sich mit diesem Motto immer wieder zu seinem Tun. Was motiviert Sie persönlich?
Dorn: Wie bereits gesagt: Mir fällt es schwer, Dinge in Angriff zu nehmen, zu denen es mich nicht von selbst treibt. An meinem letzten Roman habe ich vier Jahre gesessen, teilweise bin ich tagelang nicht vor die Tür gegangen, habe mit keiner Menschenseele gesprochen. Mit reiner Disziplin, ohne Enthusiasmus, hätte ich das nicht durchgehalten. Es war nur möglich, weil ich davon überzeugt gewesen bin, dass ich dieses Buch schreiben muss.