Kritisch sieht Daniel dagegen die Entwicklung von Übernachtungsportalen in Großstädten. „Reiche kaufen Immobilien auf und machen durch die Vermietung noch mehr Geld. Das ist nicht der Sinn von Airbnb“, sagt er. In Berlin gibt es bereits Regelungen, die eine dauerhafte Vermietung über das Portal verbieten.
Das versteht auch Peter Oettinger. Als Tourismusdirektor der Stadt Würzburg kennt er das Problem der Wettbewerbsverzerrung. „Für Privatpersonen gelten bestimmte Auflagen und Steuern nicht, die Hotels zahlen müssen.“ Beim Durchforsten von Airbnb sei ihm aufgefallen, dass sich das wachsende Angebot auf das komplette fränkische Weinland bezieht – von Marktheidenfeld bis Iphofen. Dabei seien die wenigsten Inserate echte Privatwohnungen.
„Ich glaube nicht, dass das Angebot in einer Studentenstadt wie Würzburg weiter wächst. Allein schon wegen der Wohnraumknappheit“, meint der Tourismusdirektor. Laut den Schätzungen von Airbnb ließen sich um die 223 Euro pro Woche in Würzburg machen. Bei einem durchschnittlichen Preis von 44 Euro pro Unterkunft eine realistische Rechnung. Ob man für diesen Verdienst auf die Privatsphäre verzichten will, bleibt jedem selbst überlassen.