Das Essen wird teurer. Diese Entwicklung zeigt sich bereits seit mehreren Monaten. Dem Bayerischen Landesamt für Statistik zufolge haben Nahrungsmitteln im Februar 21,2 Prozent mehr gekostet als im Vorjahresmonat. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich die Menschen immer weniger für ihr Geld leisten können.
In den Statistischen Landesämtern und dem Wiesbadener Bundesamt wird jeden Monat notiert, was Obst, Gemüse, Bücher, Zeitschriften, Schuhe, Möbel, Wohnen oder der Sprit an der Tankstelle bundesweit kosten. Tausende Einzelpreise von Waren und Dienstleistungen werden repräsentativ nach einem stets gleichen Schema erfasst. Ein Teil der Kosten wird auch im Internet erhoben.
Auch die Preise von Lebensmittel in Bayern werden dafür registriert und mit den Preisen im Monat vor einem Jahr (Vorjahresmonat) verglichen. Die folgenden sechs Beispiele zeigen konkret, wie sich der Preis der Zutaten für beliebte Gerichte innerhalb eines Jahres verändert hat.
1. Blaue Zipfel:
Abgesehen vom Weißwein, liegen die Inflationsraten der wesentlichen Zutaten von blauen Zipfeln jenseits der 20 Prozent. Bratwürste wurden verglichen mit den Preisen von Februar 2022 beispielweise um 20,1 Prozent teurer. Weißbrot kostete 18,2 Prozent mehr, Roggenbrot 21,6 Prozent. Den größten Sprung haben Zwiebeln mit 29,3 Prozent hingelegt.
2. Spaghetti Bolognese:
Da dem Bayerischen Landesamt für Statistik keine Inflationsrate für Tomatensoße vorliegt, sind hier die Preise für frische Tomaten angeführt. Diese wurden im Vergleich zum Februar 2022 um rund 10 Prozent teurer. Während der Preis für gemischtes Hackfleisch um 18,5 Prozent gestiegen ist, kostet Rinderhackfleisch sogar 29,5 Prozent mehr.
3. Fränkisches Schäufele:
Für das fränkische Schäufele wird das rohe Schulterstück mit Knochen und Schwarte in einem Bräter geschmort. Die Preise für Schweinefleisch sind im Vergleich zum Vorjahresfebruar um 14,6 Prozent gestiegen. Betrachtet man alle Fleischwaren, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher in Bayern dem Statistischen Landesamt zufolge in diesem Jahr 19 Prozent höhere Preise zahlen.
4. Döner:
Zugegeben, die Zubereitung des Döners werden die meisten wohl dem Imbiss um die Ecke überlassen. Spürbar nach oben entwickeln sie sich die Preise für Gemüse mit einem Plus von 22,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zuletzt sorgte der gestiegene Gurkenpreis unter Verbraucherinnen und Verbrauchern mächtig Ärger. Bei den Gemüsebauern machen sich die steigenden Energiepreise im Winter besonders bemerkbar. Gewächshäuser müssen beheizt werden.
5. Schnitzel Wiener Art:
Das originale Wiener Schnitzel ist aus Kalbfleisch. Der Preis dafür ist um 9,3 Prozent gestiegen. Für das Schnitzel Wiener Art wird Schweinefleisch verwendet, das ebenfalls teurer wurde. Wer beim Braten in der eigenen Küche zum Sonnenblumenöl greift, musste über 58,4 Prozent mehr bezahlen als im vergangenen Jahr.
6. Fränkisches Hochzeitsessen:
Der Preis für Rindfleisch ist im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,6 Prozent gestiegen. Mit Meerrettichsoße übergossen, wird das Fleisch zum fränkischen Klassiker. Preiselbeeren dürfen bei dem Gericht nicht fehlen, werden aber statistisch nicht erfasst. Betrachtet man alle Obstsorten gemeinsam, ist der Preis für Früchte mit 4,6 Prozent moderat gestiegen.
Insgesamt ist die Inflation in Bayern im Februar auf hohem Niveau geblieben. Mit 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat lag sie ebenso hoch wie im Januar, wie das Landesamt für Statistik mitteilt. Zu den stärksten Preistreibern gehören Nahrungsmittel. Die Haushaltsenergie verteuerte sich um 32,4 Prozent. Bundesweit betrachtet, lagen die Verbraucherpreise im Februar 2023 wie schon im Januar um 8,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.