Die Unruhe in der Chefetage des Modekonzerns s.Oliver hält an. Das Hamburger "Manager Magazin" will erfahren haben, dass sich Bernd Freier zurückziehen will. "50 Jahre sind genug. Um die nächsten 50 Jahre soll sich jemand anderes kümmern", soll der 72 Jahre alte Gründer des Unternehmens in Rottendorf (Lkr. Würzburg) gesagt haben.
s.Oliver sagt nichts
s.Oliver wollte am Freitag auf Anfrage dieser Redaktion keine Stellungnahme zu dem Artikel abgeben. Bernd Freier meidet die Öffentlichkeit und äußert sich so gut wie nie persönlich gegenüber der Presse.
Die Fragezeichen um Freier reihen sich ein in die Schlagzeilen der vergangenen Monate: Bei s.Oliver drehte sich das Personalkarussell in den Managerkreisen besonders schnell. Ende Oktober war bekannt geworden, dass Andreas Bauer als operativer Chef (COO) zum Jahresende geht. Wenige Wochen zuvor hatte es den lautesten Knall gegeben: Gernot Lenz musste seinen Sessel als Chef der Geschäftsleitung räumen - nach nicht einmal einem Jahr.
Übernimmt Bernd Freiers Sohn das Ruder?
Auf diesem Sessel hat seither Bernd Freier höchstselbst Platz genommen, ohne dass offiziell klar ist, für wie lange. Das "Manager Magazin" meldet nun, dass der Basketball-Fan und Sponsor des Bundesligisten s.Oliver Würzburg seinen Sohn Christian Freier ans Ruder des Modekonzerns mit seinen weltweit 6600 Mitarbeitern lassen will. Der Freier-Junior soll demnach erst einmal einen neuen Chef der Geschäftsleitung finden und vorerst den Vorsitz des Firmenbeirates übernehmen.
Bernd Freier hatte Anfang November das Leitungsgremium seines von ihm vor bald 50 Jahren in Würzburg gegründeten Unternehmens noch einmal umgebaut und gestrafft. Zum Konzern gehören unter anderem die Marken comma und Liebeskind.