Freistellungen, Abfindungen, Firmenumbau: Sparen kostet meistens erst Mal Geld. Das merkt der Würzburger Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer seit einigen Monaten. Denn das börsennotierte Unternehmen mit seinen 5800 Beschäftigten weltweit hat sich ein strenges Sparprogramm für die nächsten Jahre auferlegt, das intern den Namen "P24x" trägt und Einmalkosten von 57,6 Millionen Euro zur Folge haben soll.
Kündigungen: Was 2021 und 2022 zu erwarten ist
Am Donnerstag verkündete die Koenig & Bauer AG, dass mittlerweile "moderne und sozialverträgliche Maßnahmen für den Personalabbau gefunden wurden". Mit der Folge, dass es im Rahmen von "P24x" in diesem und im nächsten Jahr an den deutschen Standorten keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde.
Der Vorstand brachte aus seiner Sitzung am Mittwoch eine weitere gute Nachricht mit: "P24x" werde nicht so teuer wie geplant und nur mit etwa 37 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Differenz von 20 Millionen Euro falle als außerordentlicher Ertrag an, sodass das Konzernergebnis heuer günstiger werde als erwartet. Zahlen für das erste Halbjahr 2021 will Koenig & Bauer am 29. Juli vorlegen.
Wie sich das Sparprogramm finanziell auswirkt
Der älteste Druckmaschinenhersteller der Welt hält der Mitteilung zufolge an seiner Prognose fest, dass der Umsatz in diesem Jahr gegenüber 2020 um vier Prozent auf 1,07 Milliarden Euro wachsen werde. Das operative Ergebnis (Ebit) sei dann wahrscheinlich ausgeglichen. Der Erfolg beim Personalabbau und die geringeren Kosten von "P24x" zeigten, "dass wir weiter auf Erfolgskurs sind", wird Finanzchef Stephen Kimmich in der Mitteilung zitiert.
Koenig & Bauer hatte im vergangenen September angekündigt, sein Monate zuvor beschlossenes Sparprogramm zu verschärfen und konzernweit bis zu 900 Stellen zu streichen – 240 bis 290 davon in Würzburg, wo seinerzeit 1700 Menschen arbeiteten. Ob diese Zahlen heute noch gelten, ließ das Unternehmen am Donnerstag offen: Solche Zahlen würden gegenüber der Öffentlichkeit "nicht aufgeschlüsselt", so eine Sprecherin auf Anfrage.
