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Embargo gegen Russland: Wie SKF, Knauf, s.Oliver und andere Unternehmen reagieren
Keine Geschäfte mehr mit Russland: So reagieren mittlerweile viele Konzern im Land wegen des Ukraine-Kriegs. Was sich in Mainfrankens Wirtschaft in dieser Hinsicht tut.
Mit einer Friedensdemo in Schweinfurt hat in dieser Woche die Belegschaft von SKF gegen den Ukraine-Krieg demonstriert. Das Unternehmen gehört zu jenen in Mainfranken, die ihre Geschäfte mit Russland vorübergehend eingefroren haben.
Foto: Anand Anders | Mit einer Friedensdemo in Schweinfurt hat in dieser Woche die Belegschaft von SKF gegen den Ukraine-Krieg demonstriert.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:03 Uhr

Immer mehr Großunternehmen ziehen sich wegen des Ukraine-Kriegs zumindest vorläufig aus Russland zurück. Freilich ist die Vorgehensweise unterschiedlich, auch bei Konzernen mit Niederlassungen oder Sitz in Mainfranken.

So hat der Friedrichshafener Autozulieferer ZF mit allein 9000 Beschäftigten in Schweinfurt laut Medienberichten vor wenigen Tagen angekündigt, Lieferungen nach Russland einzustellen. ZF hat dort ein Joint Venture mit einem Hersteller von Lastwagen, Bussen und Panzern. Ähnlich reagiert hat der schwäbische Lkw-Produzent Daimler Truck.

VW, BMW, Porsche, Siemens, SAP, Ikea und Co.: Die Liste namhafter Firmen mit einem Embargo gegen Russland und stellenweise Belarus ist in dieser Woche lang geworden. Die einen stellen Lieferungen und Bestellungen ein, die anderen schließen vor Ort Werke.

Selbst Google ist dabei: Der Internet-Riese friert sein Werbegeschäft in Russland ein, wie am Freitag zu erfahren war. Apple hat vor wenigen Tagen vergleichbar gehandelt.

Schweinfurt: Wie SKF reagiert

Der schwedische Wälzlagerproduzent SKF beschäftigt in Schweinfurt 4000 Menschen und hat nach den Worten von Sprecher Holger Laschka "die Geschäfte mit Russland ausgesetzt". Welche Folgen das für den Betrieb in Schweinfurt mittelfristig haben wird, sei nicht klar. "Im Moment merkt man da aber wenig", so der Sprecher am Freitag.

"Kein Geschäft mit Russland" macht derzeit auch die Bosch Rexroth AG mit Sitz in Lohr (Lkr. Main-Spessart) und 7300 Beschäftigten in Mainfranken. Wie Sprecher Jan Saeger auf Anfrage weiter darlegte, sei der Grund im Moment eher ein formaler: "Wir prüfen die Sanktionslisten." Und die seien sehr kompliziert.

Seit Tagen bedeckt hält sich der seit fast 30 Jahren und mit 14 Werken in Russland fest verankerte Baustoffkonzern Knauf. 40 000 Menschen arbeiten weltweit für das Familienunternehmen, 1800 davon in der Zentrale in Iphofen bei Kitzingen und in benachbarten Werken.

Man prüfe täglich die Lage in Russland mit Hilfe eines Krisenstabes, teilte Knauf-Sprecher Jörg Schanow auf Anfrage mit. "Die Lage in Russland ist schwierig", die Herausforderungen für die Belegschaft in Russland "werden von Tag zu Tag größer". Von einem Ende oder einer Drosselung der Russland-Geschäfte war bis zuletzt bei Knauf nichts zu hören.

s. Oliver und Schaeffler: Was dort getan und geplant wird

Der Modekonzern s.Oliver mit seinen 1700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Rottendorf bei Würzburg hat "bis auf Weiteres die Lieferungen von Waren nach Belarus und Russland gestoppt", wie eine Sprecherin dieser Redaktion mitteilte. Das sei "auch als Zeichen der Solidarität mit den jüngsten Entscheidungen der deutschen Bundesregierung" geschehen, obwohl s.Oliver die Handelsbeziehungen mit den beiden Staaten schätze und eigentlich habe ausbauen wollen.

Der Industriezulieferer Schaeffler mit Sitz im mittelfränkischen Herzogenaurach prüft nach eigener Darstellung im Moment noch, wie es mit den Russland-Geschäften weitergeht. Das Unternehmen beschäftigt in Schweinfurt gut 5000 Menschen und hat nach eigenen Angaben in Russland ein halbes Dutzend Niederlassungen.

 
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