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Schweinfurt
Samstagsbrief: Den Schwarzen Peter in der Gesundheitspolitik herumzuschieben, das nervt, Frau Ministerin Gerlach!
Das Aus für St. Josef in Schweinfurt zeigt: Eine Krankenhausreform ist bitter nötig. Nur klappt die nie, wenn Bund und Land nicht miteinander wollen, meint unser Autor.
Kritischer Blick beim Besuch in Schweinfurt in Sachen Klinikschließung: Judith Gerlach ist seit November bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention.
Foto: Martina Müller | Kritischer Blick beim Besuch in Schweinfurt in Sachen Klinikschließung: Judith Gerlach ist seit November bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.10.2024 02:46 Uhr

Sehr geehrte Frau Gerlach,

dass in der Gesundheitspolitik vieles im Argen liegt, ist offenkundig. Das vor wenigen Tagen verkündete Aus für das Schweinfurter Krankenhaus St. Josef ist nur ein Symptom für die Krise. Gleichzeitig beobachte nicht nur ich ein massives Politikversagen. Bund und Länder bringen die dringend nötige - und vielfach versprochene - Krankenhausreform einfach nicht auf die Reihe. Und das ist nur eine, aber eben keine ganz unbedeutende Baustelle der Gesundheitspolitik.

Spricht man mit Gesundheitsexperten der Ampel-Parteien in Berlin, zeigen diese mit dem Finger auf die "Blockierer" aus Bayern. Spricht man mit Verantwortlichen der CSU/FW-Regierung im Freistaat, schieben diese den schwarzen Peter zum Bund, der die Krankenhäuser mit ihren roten Zahlen im Stich lasse.

Parteipolitik und Klein-Klein: Das Hin und Her nervt gewaltig

Mit ihrem Klein-Klein in der parteipolitischen Auseinandersetzung kommt die Politik erkennbar nicht voran. Dieses ständige Hin und Her nervt gewaltig.

Liebe Frau Gerlach, ich schreibe heute Ihnen als der verantwortlichen bayerischen CSU-Gesundheitsministerin. Aber ja, dieser Brief hätte genauso gut auch an die zuständigen SPD-Politiker in Berlin gehen können an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und seine Staatssekretärin, die unterfränkische Ärztin Sabine Dittmar.

Ich hoffe doch, dass wir uns zumindest im Kern über ein paar Dinge einig sind: In Deutschland gibt es zu viele Krankenhäuser, in Bayern auch. Bundesweit sind es - je nach Statistik - mindestens 600 Krankenhausbetten pro 100.000 Einwohner. Viele Industrieländer wie Frankreich, Spanien oder die USA kommen ungefähr mit der Hälfte aus.

So viele Klinikbetten? Die Menschen in Bayern sind nicht kränker als anderswo

In Bayern zählt die Statistik 585 Betten pro 100.000 Einwohner - damit liegt der Freistaat im Bundesschnitt. Andere Flächenländer wie Niedersachsen mit 525 oder Baden-Württemberg mit 503  halten deutlich weniger Klinikbetten bereit. Dass so viele Betten unbedingt notwendig sind, will mir nicht so recht einleuchten. Die Menschen in unserem schönen Bayernland sind nicht kränker als anderswo in Deutschland und Europa.

Jedes Krankenhausbett, jede Klinik will finanziert sein. So ist es kein Wunder, dass die Gesundheitskosten hierzulande deutlich höher liegen als in vergleichbaren Ländern. Insgesamt fließen laut Statistischem Bundesamt rund 500 Milliarden Euro im Jahr ins Gesundheitswesen, knapp 13 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). Kein Land in der Europäischen Union gibt für Gesundheit mehr Geld aus.

Nach Bekanntgabe der Schließung des St. Josef-Krankenhauses stellte sich Gesundheitsministerin Judith Gerlach (links) gemeinsam mit Schwester Monika Edinger von den Erlöserschwestern der Presse in Schweinfurt.
Foto: Martina Müller | Nach Bekanntgabe der Schließung des St. Josef-Krankenhauses stellte sich Gesundheitsministerin Judith Gerlach (links) gemeinsam mit Schwester Monika Edinger von den Erlöserschwestern der Presse in Schweinfurt.

Klar, über die Gründe und speziell deutsche Parameter wie die überalterte Gesellschaft, die diesen Statistiken zugrunde liegen, kann man diskutieren. Aber es überrascht mich einfach, wenn ich lese, dass trotz des riesengroßen (finanziellen) Aufwands die Lebenserwartung in Deutschland niedriger ist als in anderen europäischen Ländern: So werden Männer hierzulande im Schnitt 78,8 Jahre alt, in der Schweiz jedoch 81,9 Jahre. Die Lebenserwartung von Frauen in Deutschland liegt bei 83,5 Jahren, in Spanien bei 86,2 Jahren.

Zahlen, die ich nicht erwartet hätte. Für ein effizientes Gesundheitssystem sprechen sie jedenfalls nicht. 

Dringender Handlungsbedarf: Jetzt sind mutige Politiker und Politikerinnen gefordert

Zahlen, liebe Frau Gerlach, die dringenden Handlungsbedarf belegen - Zumutungen für uns Bürgerinnen und Bürger inklusive. Nur die Politik kommt dieser Aufgabe nicht nach, traut sich nicht, unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Auch wenn die CSU am liebsten jeder Klinik eine Bestandsgarantie geben würde: Es werden auch in Bayern weitere Krankenhäuser schließen und Schwerpunkte gesetzt werden müssen. Ansonsten kollabiert das System komplett. 

Wenn man nicht von plötzlichen Entscheidungen von Trägern, wie jetzt den Erlöserschwestern in Schweinfurt, überrascht werden will, braucht es ein Konzept. Und mutige Politikerinnen und Politiker, die im Zweifel auch erklären, warum eine Klinik-Schließung in Schweinfurt oder Würzburg trotz aller Belastung für die Betroffenen womöglich eher verkraftbar ist als eine in Haßfurt, Ochsenfurt oder Bad Kissingen.

Vorschlag: Echte Kompromisse - trotz schmerzlicher Einschnitte

Genau über diese Fragen müssen Expertinnen und Experten, abseits von Parteipolitik, jetzt diskutieren und sich am Ende auf gemeinsame Lösungen einigen. Mein Vorschlag: Bund und Länder richten gemeinsam Kommissionen ein, mit führenden Ministerialbeamten, mit den Gesundheitsexperten der Parteien, mit Vertretern von Ärzteschaft, Heilberufen, Pharmazie sowie den Krankenkassen. Diese erarbeiten dann Kompromisse für eine gute, bezahlbare Gesundheits- und Krankenhausversorgung.

Wichtig dabei wäre, dass sich Politikerinnen und Politiker wie Karl Lauterbach, aber auch Sie und Ihre Parteifreunde, liebe Frau Gerlach, verpflichten, die Vorschläge einer solchen Kommission hinterher nicht zu zerreden. Sondern die Ergebnisse mutig verteidigen. Und sie schließlich umsetzen - selbst wenn es dort, wo es zu schmerzlichen Einschnitten kommt, vorübergehend Wählerstimmen kostet.

Ich glaube, nur so kann es funktionieren. Bleiben Sie gesund!

Beste Grüße aus Würzburg

Michael Czygan, Redakteur

Persönliche Post: der Samstagsbrief

Jedes Wochenende lesen Sie unseren "Samstagsbrief". Was das ist? Ein offener Brief, den eine Redakteurin oder ein Redakteur unserer Zeitung an eine reale Person schreibt – und tatsächlich auch verschickt. An eine Person des öffentlichen Lebens, die zuletzt Schlagzeilen machte. An jemanden, dem wir etwas zu sagen haben. An einen Menschen aus der Region, der bewegt hat und bewegt. Vielleicht auch mal an eine Institution oder an ein Unternehmen. Oder ausnahmsweise an eine fiktive Figur. 
Persönlich, direkt und pointiert formuliert soll der "Samstagsbrief" sein. Mal emotional, mal scharfzüngig, mal mit deutlichen Worten, mal launig – und immer mit Freude an der Kontroverse. Der "Samstagsbrief" ist unsere Einladung zur Debatte und zum Austausch. Im Idealfall bekommen wir von der Adressatin oder dem Adressaten Post zurück. Die Antwort finden Sie dann bei allen "Samstagsbriefen" hier. Und vielleicht bietet sie auch Anlass für weitere Berichterstattung.
 
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  • Georg Metzger
    Für die Patienten/Versicherten und deren Versorgungsregion ist die Integration der ambulanten und stationären Sektoren entscheidend. Die Fokussierung nur auf die Krankenhäuser oder nur die niedergelassenen Ärzte lässt die Bürger verunsichert zurück.
    Bevor Politiker mutig werden, brauchen sie erst einmal Sachkenntnis, um im Haifischbecken der Hauptakteure im Gesundheitswesen – Ärzte, Krankenhäuser, Krankenkassen – sachkundige Entscheidungen treffen zu können. Kundige Politiker können sich Bürgern stellen, informieren, beteiligen und Entscheidungen im Konsens herbeiführen. In vielen Bereichen gibt es Formen der Bürgerbeteiligung. Beim wichtigsten Gut Gesundheit ist Luft nach oben. Patientenorganisationen von der Mächtigkeit des ADACs für des Deutschen liebstes Kind, das Auto, fehlen.
    Ob die Generaloberin mutig war oder eingeschränkt durch die Vorgaben der Amtskirche (Stichwort Abtreibung) diese Entscheidung getroffen hat, wissen wir nicht. Ob einem Landrat die Wiederwahl wichtiger ist?
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  • Jürgen Neuwirth
    Eins ist doch klar, CDU und CSU haben sowohl Bayern als auch Deutschland zugrunde gerichtet. Bahn kaputt, Straßen scheiße, Brücken marode, Bundeswehr desolat, Internet lahm, Funklöcher groß, Integration gescheitert, Schulgebäude veraltet und Gesundheitssektor inklusive Pflege am Boden. Und dass, obwohl sich Bund und Länder aufgrund der Regierung der gleichen Parteien (meistens schwarz) hätten besser einigen können. Die Ampel macht nicht alles gut, aber diese Versager der letzten Jahr braucht wirklich kein Mensch mehr.
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  • Peter Bartosch
    Danke für klare Worte. Nein die Ampel macht nicht alles richtig, aber was alles versäumt wurde unter 16 Jahren Merkel ist echt unter aller Sau. Nur verwaltet und nichts investiert in die Zukunft. Was uns jetzt alles auf die Füße fällt. Nur plötzlich können es die Schwarzen alles angeblich besser.
    In MSP wurden auch 2 Krankenhäuser zugemacht. Und wer wa da in Regierungsverantwortung?
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  • Hiltrud Erhard
    Lieber Herr Czygan,
    Ihre Parteipräferenzen hin und her, aber warum holen Sie nicht Frau Dittmar aus der Versenkung oder Herrn Lauterbach?
    Sie betreiben genau das was Sie oder Frau Schneider vorwerfen!
    Einseitige Schuldzuweisungen und wieder auf die Mandatsträger der CSU.
    Wenn man schläft und Nix tut wäre man doch viel besser bedient!
    Lassen Sie ruhig Frau Dittmar weiter schlafen! Oder die Ampelparteien!
    Da kommt gar nix!
    Denen ist das Josef doch Sch... egal?
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  • Dietmar Eberth
    "Lassen Sie ruhig Frau Dittmar weiter schlafen! Oder die Ampelparteien!
    Da kommt gar nix!
    Denen ist das Josef doch Sch... egal?"

    Sie betreiben genau das was der Samstagsbrief anprangert: Hetze

    Die Ursachen müssen korrigiert werden und nicht an den Symptomen herumgedoktert. --> Krankenhausreform

    "Wir haben im Moment den stärksten Kostenanstieg im Krankenhaussektor, den wir in Deutschland jemals hatten. Und das, obwohl 30 Prozent der Betten leer stehen. Würden wir die Reform nicht machen, wird sich die prekäre wirtschaftliche Lage vieler Krankenhäuser weiter verschärfen. "
    https://kommunal.de/lauterbach-krankenhausreform-kleine-haeuser

    Klinikbetten pro 1000 Einwohner:
    Deutschland 7,8
    Schweiz 4,5
    Italien 3,2
    USA 2,8
    Dänemark 2,5
    https://www.zeit.de/2023/28/krankenhausreform-medizinische-versorgung-personalmangel
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  • Hiltrud Erhard
    Ich muss Ihnen da in einem Punkt widersprechen. Es ist keine Hetze, sondern eine Tatsache. Andere Politiker vergnügen sich auch auf Weinfesten, machen Ausflugsfahrten oder Posten geselliges. Aber sie setzen sich mit all ihrer Kraft dafür ein, versuchen ihr Bestes dass man vielleicht das Problem Sankt Josef noch lösen könnte.

    Die Statistikzahlen sind, wie sie sind. Auch dass die Anzahl der Belegtage pro Bett zurückgegangen ist, dass die ambulanten Fälle dagegen nur leicht zugenommen haben.
    Dennoch ist eine der Ursachen die nicht ausreichende Finanzierung durch Krankenkasse/Bund und auch die nicht Berücksichtigung der Vorhaltekosten.
    Daher braucht es die Reform, dringende denn je und eine differenzierte Betrachtung zwischen Stadt und Land.
    Daher muss alles getan werden, um das Josef zu retten.
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  • Margit Kempf
    Werte Frau Erhard,da sie anprangern,andere Politiker, vergnügen sich auf Weinfesten etc. ,muss man schon Mal nachfragen,leben sie in der Realität oder? Ihr Ministerpräsident bringt jeden Tag mehrere Post,wo er sich gerade aufhält und vergnügt.Aber halt, dass macht er ja alles im Auftrage seines Amtes🤣. Wenn es nicht so traurig wäre,müsste man über ihren Kommentar eigentlich schmunzeln.Es geht hier nicht mehr um Schwarz, Rot, Grün usw.Hier geht's um das Wohl und die Gesundheit von zigtausenden Menschen! Und da heißt es nun mal Miteinander Lösungen zu finden und sonst nichts. Ich weiß nicht,welche Werte für sie im Leben wichtig sind. Für mich sind dies Respekt, Wertschätzung, Toleranz und ein Miteinander ,nur so funktioniert Gemeinschaft! Und sparen sie sich einfach ihren nächsten Kommentar!🍀🌹🙏❤️
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  • Alfred Holler
    apropos "Ihr" Ministerpräsident, er ist auch Ihr Ministerpräsident, der er ist der Ministerpräsident ALLER Bay. Bürger - oder haben Sie einen anderen??
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  • Dietmar Eberth
    "Andere Politiker vergnügen sich auch auf Weinfesten, machen Ausflugsfahrten oder Posten geselliges."

    Da haben sie vollkommen Recht. Der heutige Leitartikel der Main Post "Markus Söder amüsiert die Wähler zu Tode" passt da wie die Faust auf Auge.

    Wie sich diese Personen, deren Priorität Soziale Medien sind, mit "all ihrer Kraft" für Lösungen im Gesundheitssystem einsetzen kann ich wirklich nicht sehen.

    Ist es nicht wirklich so, je mehr sich Politiker in den Sozialen Medien (und Stammtischreden) mit Belanglosigkeiten verlieren, desto weniger Zeit bleibt Zeit für echte Politikerarbeit.
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  • Michael Czygan
    Liebe Frau Erhard,
    ich finde schon, dass da Politiker aller Parteien in Verantwortung stehen. Deshalb habe ich geschrieben: „Liebe Frau Gerlach, ich schreibe heute Ihnen als der verantwortlichen bayerischen CSU-Gesundheitsministerin. Aber ja, dieser Brief hätte genauso gut auch an die zuständigen SPD-Politiker in Berlin gehen können an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und seine Staatssekretärin, die unterfränkische Ärztin Sabine Dittmar.“ Beste Grüße, Michael Czygan
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  • Alfred Holler
    Ach Gott, "hätte,..", ist er aber nicht - und das war (Ihre) Absicht!
    Schönen Sonntag
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  • Hiltrud Erhard
    Der Ton macht die Musik.
    Dann hätten sie einfach ihre Überschrift anders formuliert!
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  • Max Hegler
    Ich finde man kann solche Statistiken nur schwer vergleichen, Bayern ist einfach ländlich geprägt. Die Abstände von A nach B sind eben länger als vielleicht in Berlin oder anderen Ballungszentren. Daher kann ich schon verstehen das man hier um Kompromisse rangt und nicht sich ein Konzept aus Berlin annimmt was zwangsläufig zu längeren Fahrten in Krankenhäusern führt. Im Notfall kommt es dann eben schon auf Minuten an. Ich denke es muss in der Reform auch auf die strukturellen Gegebenheiten eingegangen werden. Hierfür herzlichen Dank an unsere Ministerin, die hier für Bayern kämpft und eigene sehr gute Ansätze hat. Sie werden wohl leider nicht gehört. Herr Czygan ich denke ein Gespräch mit der Ministerin wird zeigen das sie sehr wohl auf eine Lösung aus ist. Sie kann ihnen dann sicherlich auch genau erklären was eine solche Reform ohne Anpassungen für Bayern und unsere Gesundheit bedeutet. Viele Grüße und danke für die wichtige Berichterstattung denn nur so kommt es zu Lösungen .
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  • Erich Fritscher
    Herr Hegler, Sie schreiben selbst: "Im Notfall kommt es dann eben schon auf Minuten an." Gerade deshalb wäre es höchst interessant auf einer Karte zu sehen, wie lange die Reaktionszeiten jeweils sind. Bitte nicht falsch verstehen: Was nützen viele Krankenhäuser (in größeren Städten), wenn es zu lange dauert, bis ein Notfallpatient diese erreicht. Qualität vor Quantität ... Selbstverständlich muss dabei ein ausreichende Bettenzahl verfügbar sein.
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  • Erich Fritscher
    Lieber Redakteur, was mich einmal interessieren würde ist, wie schaut denn die Qualität der Krankenhaus- und Notfallversorgung bei uns aus? Nicht nur in den Kreisstädten … Wie sind die Reaktionszeiten z. B. bei einem Herzinfarkt, bis der Notarzt da ist und wie lange bis der Patient im Krankenhaus ist? Welche Krankenhäuser bei uns sind für welche Notfälle ausgerüstet? Wie hoch ist die Bettenzahl pro Einwohner? Wie viele km muss ein Bürger im Landkreisdurchsnitt zurücklegen bis er ein Krankenhaus erreicht? Welche Krankenhäuser können auch vom Land problemlos per ÖPNV erreicht werden? Wie viel Geld müssen den einzelnen Häusern zugeschossen werden? Wie viele Euro sind das pro Kopf der Bevölkerung? Und so weiter. Dies alles schön in Tabellen oder Grafiken aufbereitet. Wie wär’s?
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  • Fred Reinshagen
    Lieber Herr Czygan aus Würzburg,

    für die Gesundheitsversorgung der Region Main-Rhön wäre es besser gewesen, Ihren Brief mit der Fürsprache zur Schließung von St. Josef nicht an die bay. Gesundheitsmin. zu versenden.

    SW hätte dann nur noch eine Klinik, aber WÜ m.W. acht! Beides sind Oberzentren mit Schwerpunktversorgung für fast gleichgroße Regionen: Region WÜ 507.000 Ew./Main-Rhön 436.000 Ew. (2019). Da die Uniklinik 1.438 Betten hat, müssten nach Ihrer rein einwohnerbezogenen Argumentation alle anderen 7 WÜer Kliniken schließen. Zudem kommt nach WÜ ein neuer Uniklinikbau für 1,2 Mrd. Das Versorgungs-Ungleichgewicht zw. beiden OZ bzw. Regionen wird immer größer! Was steckt hinter Ihrer Unstimmigkeit? Lokalpatriotismus? Regionale Rivalität?

    Bedenken Sie: Bei Schließung v. St. Josef gäbs im OZ SW nur noch eine(!) Klinik. Was bei einer Katastrophe? Was bei Brand im Leo? Wo sollen die Kranken hin? Ein Damoklesschwert hing über SW.

    Für den Katastrophenschutz sind die Länder zuständig!
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  • Michael Czygan
    Hallo Herr Reinshagen, dieser Brief soll mitnichten ein Plädoyer sein, mehr Krankenhausbetten in Würzburg zu konzentrieren. Es braucht ein bayernweites Konzept, dass Akut- Spezialkliniken vernünftig verteilt - ohne Rücksicht auf lokale Eitelkeiten.
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  • Walter Seubert
    8 Kliniken? Das wären?
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  • Ulrike Schneider
    Der Brief trifft „ins Schwarze“ und damit den Punkt: populistische Schuldzuweisungen, die CSU Abgeordnete in Richtung Ampel aussenden, um selbst besser dazustehen, sind unverantwortlich, weil sie Politikverdrossenheit fördern und in der Sache nicht weiter bringen. Die Ampel packt mit der Krankenhausreform ein heißes Eisen an, um das sich der Vorgänger Jens Spahn (CDU) lieber gedrückt hat. Insofern wären alle Beteiligten gut beraten, sich auf Experten und ihr Votum einzulassen, um einen vernünftigen, gangbaren Weg aus der Misere zu finden, statt einseitige politische Schuldzuweisungen vorzunehmen.
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  • Hiltrud Erhard
    Liebe Frau Schneider,
    Ihre Aussagen sind populistisch! Gerade sie betreiben das was sie mit den letzten 5 Worten Ihres Beitrags beklagen!
    Einseitige Schuldzuweisungen!

    Sie teilen nur aus um sich selbst gut darzustellen auf Kosten anderer und mit Halbwahrheiten!
    Sie lassen bewusst Fakten (z.B. Fallpauschalen, Strukturfonds, Zuständigkeiten, die Ihnen bekannt sind, die Versuche eine Reform seit 2013 durchzuführen, usw. ...) weg!
    Mit diesem Trumpismus fördern Sie die Verdrossenheit!

    Spahn hat bereits 2013 darauf hingewiesen! Und das was Sie als Reform der Ampel wünschen, wird das Land schwächen und die Städte versorgt bleiben! So wie ihre Stadtpolitik. Das Land wird vergessen und nicht berücksichtigt!
    Dabei hat das Land die selbe Daseinsberechtigung! Sowohl in der KV - aber auch in der PV.
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