
Wenn man Jörg Nowitzki, den Vater des weltberühmten Basketball-Superstars Dirk Nowitzki, fragt, auf welche der Leistungen seines Sohns er besonders stolz ist, dann muss er einen Moment überlegen – schließlich kann er aus einem reichen Pool sportlicher Erfolge und Rekorde wählen. Tatsächlich aber ist es nicht das, was Nowitzki im Sport erreicht hat, was den Papa zutiefst berührt, sondern das bodenständige, sympathische, offenherzige Verhalten, seines Sprösslings. "Ich bin stolz darauf, was mein Sohn für ein Mensch ist", sagte er am Mittwochabend auf der Bühne im Gut Wöllrieder Hof. Dort fand die Eröffnung des Literaturfestivals MainLit statt, bei der Thomas Pletzinger aus seiner Biografie "The Great Nowitzki" las.

Die Moderatoren Matthias "Matze" Bielek, viele Jahre „Stimme“ der Würzburger Baskets, und Main-Post-Sportredakteurin Natalie Greß, hatten Jörg Nowitzki aus dem Publikum kurzerhand auf die Bühne geholt, wo er mit Anekdoten und seinem authentischen Wesen die Zuhörer zum Lachen brachte und sie berührte. Etwa mit der Erinnerung daran, dass er sich furchtbar gelangweilt habe, als er mit den "Mavs" mal zu einem Auswärtsspiel geflogen sei: "Die Spieler haben gelesen, die Betreuer gezockt – und ich saß da mit meinem Oxford-Englisch."
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Es war nur einer von einigen humorvollen und emotionalen Momenten an diesem Abend. Gänsehaut bekamen die rund 300 Gäste auch, als der Autor vor ihrem geistigen Auge noch einmal Nowitzkis Abschiedsspiel in Dallas auferstehen ließ, oder die Meisterschaft mit den "Mavericks" im Jahr 2011. Zwischen den Abschnitten verstanden es die Moderatoren, Pletzinger einige amüsante Episoden aus den sieben Jahren, in denen er den Würzburger Basektballstar immer wieder getroffen hatte, zu entlocken – unter anderem erzählt er, warum er wegen Nowitzki mal in eine Schlägerei verwickelt worden war.

Zu Wort kamen vor der Lesung auch Vertreter des Hauptsponsoren Raiffeisen Volksbank und des Print-Partners Main-Post. "Lesen ist eine unverzichtbare Kulturtechnik. Es gibt nichts, was besser zu uns passt als eine Literaturveranstaltung", sagte David Brandstätter, der Geschäftsführer des Medienhauses, der bekannte, dass er sich seine Krimis gerne von seiner Frau vorauswählen lässt, damit sie ihm nicht zu blutrünstig sind.

Die MainLit dauert noch bis zum 18. März. Bis dahin lesen über 40 Autoren aus ihren Büchern. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass das Festival eine Lücke schließt. Einzelne Lesungen sind bereits ausverkauft. Die Organisatoren Jochen Bähr und Wolfgang Heyder rechnen mit etwa 9000 Besuchern.